Bruxismus: Symptome, Ursachen und Behandlung

Unter Bruxismus wird ein unwillkürliches Zähneknirschen verstanden, das oft in der Nacht, in manchen Fällen aber sogar tagsüber auftritt. Die Behauptung, dass Zähneknirschen ausschließlich auf eine Fehlstellung der Zähne zurückzuführen ist, gilt mittlerweile als widerlegt - dennoch kann eine zahnärztliche Therapie die unangenehmen Symptome mildern.

Nervensystem hat seine Hände im Spiel

Bei den Zähneknirschen Ursachen geht man heute davon aus, dass eine Fehlregulierung des zentralen Nervensystems für die Symptome verantwortlich sein kann. Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Kiefermuskeln stark angespannt sind - ein allgemeiner hoher Muskeltonus, verursacht durch ein überreagierendes Nervensystem gilt als gesicherte Ursache.

Dieser Muskeltonus kann auch Ausdruck von Einwirkungen aus anderen Organsystemen als dem Kausystem in das Nervensystem des Kausystems hinein sein. Fachleute sprechen hier von einer „Konvergenz“. Insofern muss diagnostisch neben dem Kausystem auch immer der gesamte Patient untersucht werden, wenn es um eine sichere Abklärung der Ursache von Zähneknirschen im individuellen Fall geht.

Häufig tritt das Zähneknirschen im Schlaf auf und wird selber nicht bemerkt. Viele Patientinnen und Patienten werden von ihren Partnern darauf angesprochen. Obwohl eine zentralnervöse Komponente als eine der Zähneknirschen Ursachen gilt, machen sich die Zähneknirschen Folgen auf körperlicher Ebene durchaus bemerkbar.

Häufig finden sich Beschädigungen an Zahn und Zahnschmelz, weil das starke Aufeinanderpressen der Zähne zu Abrieb führt. Der Zahn ist dann darüber hinaus auch nicht mehr so gut gegen eindringende Keime und Bakterien geschützt.

Weitere Zähneknirschen-Symptome sind Kiefer- und Gelenkschmerzen, aber auch Kopfschmerzen, Ohrendruck, Nackenschmerzen und sogar Tinnitus. In seltenen Fällen können auch allgemein-nervöse Symptome wie Benommenheit und Schwindel entstehen.

Für den geschulten Zahnarzt sind die Zähneknirschen-Folgen wiederum nicht zu übersehen: Neben den beschädigten Zähnen sind bei Bruxismus vergrößerte Kaumuskeln und Zahnabdrücke an der Zunge und Wangen zu sehen. In schweren Fällen kann durch Zahnschmelzverlust sogar das Zahnbein unter dem Schmelz hervortreten und die Zähne werden sehr schmerzempfindlich gegenüber Hitze und Kälte.

Beim sogenannten Wach-Bruxismus knirschen die Patientinnen und Patienten auch tagsüber, oft unbemerkt und nicht so stark. Dennoch gibt es auch hier unangenehme Folgen und Zahnschmelzverlust. Da die Ursachen für das Zähneknirschen psychischer Natur sind, gelten Stress und Ängste als Hauptfaktoren des Bruxismus. In Studien konnten genetische Komponenten festgestellt werden, außerdem können sich manche Psychopharmaka sowie Nikotin und Koffein negativ auf das Leiden auswirken.

Bei der Bruxismus Therapie wird häufig mehrgleisig gefahren. Tritt der Bruxismus vorwiegend tagsüber auf, kann eine Verhaltensänderung zum Erfolg führen. Patientinnen und Patienten sollten sich immer wieder daran erinnern, ihren Biss zu kontrollieren und so bewusst die Kiefermuskulatur zu entspannen, bis dies zur körpereigenen Gewohnheit wird. In den meisten Fällen ist beim Zähneknirschen jedoch auch eine zahnärztliche Behandlung notwendig, da bereits Zahnschmelzverlust und andere Schäden an Zähnen und Muskulatur bestehen können.

Beim Bruxismus im Schlaf wird der Zahnarzt eine Schiene anfertigen, welche die Zähne schützt und auch die Kiefermuskulatur entlastet. Eine gewöhnliche Schiene für den Oberkiefer übernimmt die gesetzliche Krankenkasse - häufig reicht diese Maßnahme aus, um die Zähneknirschen Symptome zu lindern. Eine Kombination aus Kieferschiene und Restauration der beschädigten Zähne führt meist zum Erfolg.

Bruxismus ist heutzutage gut behandelbar

Das Zähneknirschen lässt sich heutzutage zahnmedizinisch sehr gut behandeln, denn mittels Schiene werden die Zähneknirschen Symtome erträglicher. Hierbei sei jedoch erwähnt, dass der Bruxismus nicht direkt geheilt wird, sondern es wird eine symptomatische Therapie bevorzugt. Um die Bruxismus Ursachen zu behandeln, müssen Auslöser wie Stress und Überlastung abgestellt werden.

Alternative Therapien wie Hypnose, Botox oder Biofeedback-Verfahren sind möglich, werden aber nur bei schweren Verläufen eingesetzt. In nicht wenigen Fällen tritt der Bruxismus nur phasenweise, etwa in Zeiten großer Anspannung, auf. Beim Zähneknirschen ist ein Zahnarztbesuch also dringend anzuraten, um die Zähne sowie Kaumuskeln zu entlasten und beschädigte Zähne zu reparieren.

Insgesamt hat der Bruxismus bei rechtzeitiger Therapie eine gute Prognose.