
CMD bei Kindern und Jugendlichen: Frühzeitiges Erkennen ist entscheidend
Kieferprobleme im Wachstum: Wenn junge Kiefer aus dem Takt geraten
Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme in der Schule, Nackenverspannungen oder unerklärliche Ohrgeräusche – bei solchen Symptomen denken Eltern nicht sofort an das Kiefergelenk ihres Kindes. Doch eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist keine reine Erwachsenenkrankheit. Auch bei Kindern und Jugendlichen können Funktionsstörungen des Kausystems auftreten, die oft unentdeckt bleiben und die Entwicklung beeinträchtigen können.
Ursachen für CMD im Kindes- und Jugendalter
Der wachsende Körper ist besonders anfällig für Störungen. Verschiedene Faktoren können das empfindliche Gleichgewicht des Kausystems beeinflussen:
- Zahn- und Kieferfehlstellungen: Während des Zahnwechsels und des Kieferwachstums können Fehlstellungen entstehen, die zu einem „falschen Biss“ und damit zu Fehlbelastungen führen.
- Kieferorthopädische Behandlungen: Eine Zahnspange bewegt Zähne und verändert den Biss. Wenn diese Veränderungen nicht optimal verlaufen oder vom Körper nicht gut kompensiert werden, kann dies eine CMD auslösen.
- Haltungsschwächen: Langes Sitzen in der Schule, intensive Nutzung von Smartphones („Handynacken“) oder schwere Schulranzen können zu Fehlhaltungen der Halswirbelsäule (HWS) führen, die sich direkt auf die Kieferposition auswirken.
- Stress und psychische Belastung: Schulstress, Prüfungsangst oder soziale Konflikte können bei Kindern und Jugendlichen, genau wie bei Erwachsenen, zu unbewusstem Zähneknirschen (Bruxismus) führen.
- Unfälle und Verletzungen: Ein Sturz auf das Kinn oder ein Schleudertrauma kann die Kiefergelenke direkt schädigen.
Typische Symptome, auf die Eltern achten sollten
Kinder können ihre Beschwerden oft nicht so klar benennen wie Erwachsene. Achten Sie auf folgende Anzeichen:
- Häufige, unerklärliche Kopf- oder Gesichtsschmerzen.
- Knack- oder Reibegeräusche beim Kauen oder Gähnen.
- Das Kind meidet harte Speisen oder klagt über Schmerzen beim Kauen.
- Eingeschränkte Mundöffnung.
- Nacken- und Schulterverspannungen.
- Konzentrationsstörungen und Unruhe.
- Ohrgeräusche (Tinnitus) oder Schwindel.
Warum eine frühe Diagnose so wichtig ist
Im Wachstum ist der Körper noch formbar. Eine frühzeitig erkannte und behandelte CMD lässt sich oft einfacher und nachhaltiger korrigieren als im Erwachsenenalter. Unbehandelt kann eine CMD zu chronischen Schmerzen, Haltungsschäden und einer fortschreitenden Schädigung der Kiefergelenke führen.
Diagnose und sanfte Therapie für junge Patienten
Die Diagnostik und Therapie bei Kindern erfordert besonderes Fingerspitzengefühl. Nach einer kindgerechten Anamnese und einer sanften manuellen Untersuchung analysieren wir die Funktion des Kausystems. Die Behandlung ist stets minimalinvasiv und auf das Alter des Kindes abgestimmt.
Oftmals reichen schon einfache Maßnahmen aus:
- Einschleifen von Störkontakten: Minimale Korrekturen an den Zähnen können den Biss harmonisieren.
- Physiotherapie und Haltungsschulung: Spezielle Übungen können helfen, muskuläre Dysbalancen auszugleichen.
- Temporäre Aufbissschienen: In manchen Fällen kann eine kindgerechte Schiene helfen, den Kiefer zu entlasten und in eine gesunde Wachstumsposition zu führen.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Eine enge Abstimmung mit dem Kieferorthopäden, Kinderarzt oder Osteopathen ist oft entscheidend für den Erfolg.
Sorgen Sie sich um die Gesundheit Ihres Kindes? Bei Verdacht auf Kieferprobleme ist eine frühzeitige Abklärung wichtig. Kontaktieren Sie uns für eine kindgerechte Beratung!
