
Die Aufbissschiene bei CMD: Mehr als nur ein Stück Kunststoff
Das zentrale Werkzeug der CMD-Therapie: Die Funktionsschiene
Wenn von der Behandlung einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) die Rede ist, fällt fast immer der Begriff „Aufbissschiene“. Doch Schiene ist nicht gleich Schiene. Eine einfache „Knirscherschiene“ dient oft nur dem Schutz der Zähne vor Abrieb. Eine hochpräzise, therapeutische Aufbissschiene – auch Okklusionsschiene oder Funktionsschiene genannt – ist ein komplexes medizinisches Gerät, das gezielt in die Funktion des Kausystems eingreift, um es zu heilen und neu zu justieren.
Wie funktioniert eine therapeutische CMD-Schiene?
Eine individuell nach einer Funktionsanalyse gefertigte Schiene hat mehrere entscheidende Aufgaben. Sie ist kein passiver Schutz, sondern ein aktives Therapiegerät:
- Entlastung der Kiefergelenke: Die Schiene schafft einen minimalen Abstand zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers. Dadurch wird der Druck von den überlasteten Knorpelscheiben (Disci) und Strukturen der Kiefergelenke genommen. Schmerzhafte Kompressionen werden sofort reduziert.
- Entspannung der Muskulatur: Durch die neue, ideale Bisshöhe und Kieferposition, die durch die Schiene vorgegeben wird, kann sich die chronisch verspannte Kaumuskulatur entspannen. Die ständige Überaktivität, besonders bei Bruxismus (Zähneknirschen), wird unterbrochen.
- Neuprogrammierung des Nervensystems: Die Schiene durchbricht den Teufelskreis aus Fehlbiss, Muskelverspannung und Schmerz. Das Gehirn „verlernt“ die schädlichen Anspannungsmuster und lernt eine neue, entspannte Kieferposition.
- Harmonisierung der Körperstatik: Indem die Schiene den Unterkiefer in seine physiologisch korrekte Position führt, wirkt sie sich positiv auf die gesamte absteigende Muskel- und Faszienkette aus. Dies kann zur Korrektur von Fehlhaltungen der Halswirbelsäule (HWS) und sogar zu einer Entlastung bei einem Beckenschiefstand führen.
Der Weg zur perfekten Schiene: Von der Diagnose zur Anpassung
Die Herstellung einer therapeutischen Schiene erfordert höchste Präzision:
- Funktionsanalyse: Am Anfang steht immer eine umfassende CMD-Diagnostik, um die genaue Fehlfunktion und die ideale therapeutische Kieferposition zu ermitteln.
- Abformung und Registrierung: Wir nehmen präzise Abdrücke Ihrer Kiefer und registrieren die ermittelte Position.
- Fertigung im Labor: Im zahntechnischen Labor wird die Schiene nach unseren exakten Vorgaben aus einem hochwertigen, biokompatiblen Kunststoff gefertigt.
- Einprobe und Justierung: Die fertige Schiene wird bei Ihnen eingesetzt und feinjustiert, bis die Kontakte perfekt sind und Sie sich wohlfühlen. Regelmäßige Kontrolltermine sind wichtig, um den Therapiefortschritt zu überwachen und die Schiene bei Bedarf anzupassen.
Für wen ist eine Schienentherapie geeignet?
Eine Schienentherapie ist die Basisbehandlung bei fast allen Formen der CMD. Sie hilft bei Symptomen wie Kiefergelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Tinnitus, Schwindel und ausstrahlenden Schmerzen in Nacken und Rücken. Die Tragedauer ist individuell und wird meist auf die Nacht beschränkt, kann in akuten Phasen aber auch tagsüber notwendig sein.
Investieren Sie in Ihre Gesundheit. Eine präzise angefertigte Schiene kann der Schlüssel zu Ihrer Schmerzfreiheit sein. Lassen Sie sich von uns beraten und vereinbaren Sie einen Termin!
