24. August 2009: Hirnstamm und CMD-Symptome?

Hirnstamm verantwortlich für CMD-Symptome?

Experten berichten auf der 1. Jahrestagung des CMD-Dachverband e.V. am 26. und 27. September 2009 in Bremen

„Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) wird aktuell als Bestandteil eines hochkomplexen Erkrankungsbildes gesehen, das sich aus einem Symptomenkomplex als Antwort auf Konvergenzreaktionen im Hirnstamm zusammensetzt“, erklärt Dr. Christian Köneke, Vorsitzender des CMD-Dachverband e.V. und Bremer Zahnarzt mit langjähriger CMD-Spezialisierung.

Die CMD sei eine von vielen vorstellbaren Ursachen, die nach ihrer Einflussnahme auf den Hirnstamm jeweils ähnliche Symptome hervorrufe. Auf die Frage, wieweit denn nun die Zähne und das gesamte stomatognathe System Einfluss nehmen, erläuterte Köneke: „Es werden insofern aktuell die okklusionsinduzierten, okklusionsassoziierten und okklusionsunabhängigen Ursachen des Symptomenkomplexes 'Schwindel, Tinnitus, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, atypischer Gesichtsschmerz, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom' unterschieden.“

Differenzierung ist entscheidend

Für die tägliche Arbeit in den Praxen habe das entscheidende Konsequenzen im Hinblick auf die diagnostische Einordnung von CMD-Patienten und damit zur korrekten Weichenstellung für die Therapie. „Jeder Zahnarzt sollte in der Lage sein, diese Abgrenzung diagnostisch zu erfassen und dem Patienten eine angemessene Therapie zu empfehlen. Dazu gehöre auch, dass Ärzte anderer Teilgebiete der Medizin sowie Allgemeinmediziner in der Lage sind, eine CMD als mögliche Ursache der in ihrem Fachgebiet liegenden Symptome zu erkennen oder auszuschließen. Bei entsprechender Routine und fachbezogenem Spezialwissen ist diese notwendige Differenzierung schnell, einfach und treffsicher innerhalb weniger Minuten möglich.“

Bremer Kongress wegweisend

Das dazu erforderliche Fachwissen wird während des Jahreskongresses des CMD-Dachverband e.V. in Bremen im Rahmen des 10. Bremer CMD-Symposium am 26./ 27. September vermittelt. 31 Referenten aus 30 verschiedenen ärztlichen Disziplinen haben Antworten zu den aktuellen Fragenstellungen rund um die CMD-Therapie zusammengetragen, aufbereitet und präsentieren diese im interdisziplinären Forum, das das 10. Bremer CMD-Symposium bietet. Im Mittelpunkt steht dabei in diesem Jahr die fachübergreifende Behandlung des Symptomenkomplexes Konvergenzreaktionen im Hirnstamm und die Bestimmung der Rolle der CMD bei diesen Symptomen. Erstmalig wird Dr. Wolfgang von Heymann (Orthopäde, Bremen) das in gemeinsamer Zusammenarbeit mit Dr. Christian Köneke (Zahnarzt, Bremen) erarbeitete Bild des Hirnstammirritationssyndroms (HIS) im Vortrag präsentieren. Bereits im vergangenen Jahr sind beide Referenten für ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit gemeinsam mit der Bremer HNO-Ärztin Dr. Silvia Bergler zum Thema Tinnitus ausgezeichnet worden. Zudem wird Gert Groot Landeweer (Physiotherapeut, Gundelfingen) über die okklusionsinduzierte, okklusionsassoziierte und okklusionsunabhängige Ausprägung von Symptomen sprechen, die im Zusammenhang mit der CMD stehen. In dieser Mischung ist Bremen ein hochaktuelles und hochkarätiges Forum für alle Ärzte und Zahnärzte sowie medizinische Heilberufler!