Ich leide unter Augenflimmern: Was könnte die Ursache sein?

Sehstörungen wie Augenflimmern oder Augenblitze treten in der Regel plötzlich und unerwartet auf. Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan und seine Beeinträchtigung löst entsprechend großes Unbehagen aus. Ein plötzliches Flimmern im Blickfeld ist belastend und unangenehm, verschwindet jedoch üblicherweise nach kurzer Zeit wieder. Der folgende Beitrag erläutert Ursachen und Symptome des Augenflimmerns und warum die Angst um die Sehfunktion zumeist unbegründet ist.

Welche Symptome treten beim Augenflimmern auf?

Skotome heißt der medizinische Fachbegriff für Gesichtsfeldausfälle verschiedener Ausprägung. Beim Flimmerskotom machen sich die visuellen Störungen durch Augenflimmern, Lichtblitze oder eine zickzackförmig scharf begrenzte Verringerung des Sehfeldes bemerkbar.

Vielfach werden die Beschwerden zuerst in einem kleinen Segment wahrgenommen und breiten sich anschließend zügig aus, sodass das Sehvermögen während einer Flimmerattacke massiv beeinträchtigt sein kann. Augenflimmern tritt entweder einseitig auf oder betrifft beide Augen gleichzeitig.

Die Sehleistung kann sowohl zentral als auch an der Peripherie des Blickfeldes herabgesetzt sein. Auch bei geschlossenen Augen bleiben die Lichtsensationen präsent. Für gewöhnlich klingen die Sehstörungen nach etwa einer halben Stunde ab und die Sehkraft stellt sich wieder zur Gänze ein. Das Flimmern geht gelegentlich mit Schmerzen hinter dem Auge oder mit einem Druck im Kopf und im Auge einher.

Augenflimmern kann viele Ursachen haben

Oftmals bleiben vorübergehende Teilausfälle des Gesichtsfeldes unbehandelt und ihre Ursachen ungeklärt. Eine Überbeanspruchung des Sehsinns, chronischer Stress oder Kreislaufstörungen können ein Flimmern ebenso auslösen wie Bewegungsmangel oder eine Fehlhaltung am Arbeitsplatz. So treten beispielsweise beim Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) aufgrund von Verspannungen häufig Migräne und Augenbeschwerden auf, die Augenbeschwerden können ihre Ursache aber auch in einer CMD haben.

Migräne steht in vielen Fällen in direktem Zusammenhang mit Augenflimmern. Die Mehrzahl von Migränepatienten bleibt von Seheinschränkungen verschont. Manche Betroffene berichten hingegen im Vorfeld eines Migräneschubs von scharf gezeichneten, kranz- oder sternförmigen Linien im Blickfeld, von einem Flimmern und flirrenden Lichtspots. Erst nach Abklingen dieser Sehstörungen setzen die für Migräne charakteristischen klopfenden Schmerzen hinter dem Auge ein. Dieses dem Migräneschmerz vorausgehende zackenförmige Flimmern wird als Aura oder Migräneaura bezeichnet. Bei einer ophthalmischen Migräne oder Augenmigräne können Kopfschmerzen hingegen gänzlich ausbleiben. Neben anderen Augenbeschwerden manifestiert sich diese Migräneform mit einem Flimmern und der Verengung des Blickfeldes. Als Verursacher kommen die Fehlregulation der Hirndurchblutung sowie eine daraus resultierende visuelle Reizverarbeitungsstörung in Betracht.

Nahezu jeder Mensch kennt faden- und punktförmige schwebende Teilchen im Blickfeld, die ihre Position mit Blickbewegungen verändern. Diese "Mouches volantes" ("fliegende Mücken") sind bedingt durch die normale altersbedingte Glaskörpertrübung. Augenflimmern und andere Sehstörungen können jedoch auch als Begleiterscheinung ernsthafter Krankheiten auftreten, beispielsweise infolge eines Glaukoms. Bei dieser als Grüner Star bekannten Erkrankung des Sehnervs nimmt die Sehkraft sukzessive ab. Der Grüne Star bleibt oftmals lange Zeit unbemerkt. Hier kann wiederkehrendes Augenflimmern als wertvoller Hinweis zur Diagnosefindung dienen.

Bei häufigem Augenflimmern einen Augenarzt aufsuchen

Ein Flimmern vor dem Auge kann durch Überanstrengung, durch grelles Licht, Nährstoffmangel oder Durchblutungsstörungen ausgelöst werden. Die Beseitigung vermuteter Ursachen bewirkt vielfach eine Linderung und das Ausbleiben der Symptome. Augenflimmern ist oft harmlos und nicht behandlungsbedürftig.

Treten die Augenbeschwerden jedoch wiederholt und verstärkt auf, so ist eine fachärztliche Abklärung unerlässlich. In seltenen Fällen liegt der Sehstörung eine organische Erkrankung zugrunde. Entsprechende Behandlungsmaßnahmen können hier zu einer Besserung des Gesundheitszustandes und insbesondere der Sehqualität beitragen.