Woher kommt mein Kieferknacken?

Das Kieferknacken ist ein häufiges Symptom, muss aber nicht immer Ausdruck einer Krankheit sein. Kieferknacken beim Kauen kann beispielsweise ganz spontan entstehen und ebenso wieder verschwinden. Wenn der Kiefer also gelegentlich knackt, ist das noch kein Zeichen einer krankhaften Veränderung. Das Geräusch entsteht im Kiefergelenk - ähnlich wie bei allen anderen Gelenken, die ebenfalls spontan, etwa bei Belastung, knacken können. Falls das Kiefergelenkknacken jedoch häufiger auftritt oder Schmerzen bereitet, sollten Sie hellhörig werden.

Fehlbelastung des Kiefergelenks häufige Ursache

In den meisten Fällen entsteht das Kiefergelenkknacken beim Kauen oder Gähnen. Viele Menschen erschrecken, wenn sie dieses Geräusch wahrnehmen und befürchten etwa, dass etwas ausgerenkt oder gebrochen sei. Das Kieferknacken wird deshalb als so beängstigend empfunden, weil sich das Gelenk sehr nah am Ohr befindet und das Geräusch wie ein Knall wahrgenommen wird.

In manchen Fällen steckt hinter dem lästigen Knacken jedoch ein Problem, das zahnmedizinisch oder kieferchirurgisch betreut werden muss. Kommen etwa Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen des Kiefergelenkes dazu, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden.

Selten kann das Kieferknacken auch dauerhaft bestehen, also beständig auftreten. Das führt dazu, dass sich die betroffenen Personen etwa nicht mehr trauen, in der Öffentlichkeit zu essen, weil sie befürchten, die anderen Menschen könnten den Knacklaut hören. Das menschliche Kiefergelenk ist erstaunlich komplex aufgebaut und deshalb - wie alle Gelenke - störanfällig. Häufig entsteht das Knacken, weil die Knorpelscheibe verrutscht ist.

Bereits kleinste Verschiebungen im Kiefergelenk können dafür sorgen, dass Gelenkkopf und Gelenkgrube nicht mehr ideal abschließen. In einigen Fällen ist ein Reibegeräusch zu hören, wenn Knochen auf Knochen trifft. Bei Knackgeräuschen handelt es sich jedoch meist um die Knorpelscheibe, die nicht optimal zusammen mit dem Gelenk gleitet.

Die häufigste Ursache sind das Knirschen und Pressen mit den Zähnen. Das Zähneknirschen führt etwa dazu, dass die Knorpelscheibe verrutscht und nur mit einem Knackgeräusch wieder in die richtige Position zurück geschoben werden kann. Neben dem Zähneknirschen sind auch weitere Ursachen denkbar, etwa ein Unfall oder einseitiges Kauen von Mahlzeiten.

In manchen Fällen genügt es, die Gewohnheit zu ändern. Gleichmäßiges Kauen auf beiden Seiten hilft langfristig gegen Kiefergelenkknacken, ebenso sind Übungen gegen das Zähneknirschen von Vorteil. Dazu können im Haushalt Erinnerungszettel aufgehängt werden mit der klaren Botschaft: "Lippen aufeinander - Zähne auseinander!"

Der Zahnarzt sollte spätestens dann aufgesucht werden, wenn das Kieferknacken häufig besteht, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen auftreten. Er wird eine Aufbissschiene anfertigen, welche die Kiefergelenke entlastet. Eine weitergehende Behandlung ist selten notwendig.

Nur in schwersten Fällen, etwa nach einem Unfall oder bei vollständiger Gelenkblockade ist manchmal eine chirurgische Eröffnung des Kiefergelenks notwendig, um den Diskus wieder in seine korrekte Position zu bringen.

Kieferknacken meist harmlos - Zahnarztbesuch dennoch ratsam

Insgesamt hat das Kieferknacken eine gute Prognose. Tritt es nur gelegentlich auf, ist es - wie bei jedem Gelenk - harmlos und nicht behandlungsbedürftig. Sollte das Kieferknacken jedoch anhalten oder ein ständiges Kieferknacken beim Kauen bestehen, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Dieser wird Ihnen in den meisten Fällen eine Aufbissschiene verordnen. Manchmal sind kleine Korrekturen an den Zähnen erforderlich, wenn diese - beispielsweise durch Zähneknirschen - geschädigt wurden.