Kieferknacken und Verspannungen als erste CMD-Anzeichen?
Einige Hinweise zur Selbsthilfe
Was Sie selbst tun können...
... wenn Sie unter stressbedingten Verspannungen leiden?
Versuchen Sie, mit Ihrem Stress gut umzugehen. Suchen Sie sich eine Ausgleichsbeschäftigung, die Sie von Ihrem täglichen Einerlei ablenkt und auch für körperlichen Ausgleich sorgt. Autogenes Training oder das Erlernen progressiver Entspannungstechniken werden von den Krankenkassen angeboten. Oder versuchen Sie es doch mal mit Qui Gong? Ihr Hausarzt berät Sie sicher gern.
Und als „Erste Hilfe“: Treiben Sie Sport. Selbst ein Spaziergang oder eine andere leichte sportliche Aktivität kann kurzfristig helfen, die Spannungen abzubauen, die zu einem so genannten Bruxismus geführt haben.
... wenn Sie mit den Zähnen knirschen oder die Zähne aufeinander pressen?
Versuchen Sie, Ihre Lippen geschlossen zu halten. Dabei stehen die Zähne berührungsfrei auseinander, denn diese sollten sich normalerweise nur beim Kauen oder Schlucken berühren. Das entspricht höchstens 15 Minuten am Tag. Haben Ihre Zähne häufiger Kontakt?
Beobachten Sie sich ein Mal selbst. Malen Sie dazu ein rotes Kreuz oder einen schwarzen Punkt auf ein weißes Stückchen Papier oder kleben Sie auffällige Aufkleber auf Gegenstände in Ihrer Umgebung. Geeignet für diese Zwecke sind zum Beispiel die Armbanduhr, der Monitor des Computers, der Autorückspiegel oder das Handy. Wann immer Sie nun Kreuz, Punkt oder Aufkleber sehen, kontrollieren Sie die Stellung Ihrer Zähne zueinander. Sollten Sie sich mit zusammengebissenen Zähnen „ertappen“, öffnen Sie den Mund für circa zehn Sekunden. Öffnen Sie den Mund ruhig weit. Dann schließen Sie wieder entspannt den Mund und achten darauf, dass sich die Zähne nicht berühren.
... wenn Sie Schmerzen haben?
Je nach Ursache der Beschwerden (akute Phase, verspannte Muskulatur), können verschiedene Temperaturreize förderlich sein. In den meisten Fällen ist Wärme passend. Warme, feuchte Hitze (z.B. ein Waschlappen) oder Rotlicht können im Bereich der Kiefergelenke und der Muskulatur zur Verminderung der Schmerzen beitragen. Rotlicht sollte in der akuten Phase dreimal täglich im Abstand von 30 Zentimetern vom betroffenen Gebiet angewendet werden. Ein warmes Vollbad kann zusätzlich zur allgemeinen Entspannung beitragen. Ebenso eine örtliche Massage der schmerzhaften Gebiete nach der Erwärmung.
Gönnen Sie Ihren Kiefermuskeln eine Pause!
Verzichten Sie auf harte und zähe Nahrung wie Brötchen, Steaks u.ä.. Nehmen Sie stattdessen lieber mittelweiche Kost zu sich. Wenn die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur schmerzen, ist zudem Kaugummikauen tabu - auch wenn sonst dadurch die Speichelfließrate erhöht wird. Außerdem sollte auf langes Sprechen und eine weite Mundöffnung vorübergehend verzichtet werden.
Stichwort Medikamente...
Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder Naproxen können bei akuten Schmerzen eine Linderung erzielen. Fragen Sie zur Auswahl des geeigneten Präparates und der entsprechenden Dosierung bitte Ihren Zahnarzt!
Autoren: © 2003 Dr. Matthias Lange und Karin Kieseritzky, von Dr. Doreen Jaeschke 2009 geändert